Sonntag, 30. Oktober 2016

Waitangi Treaty: Geburtsort Neuseeland

Die Geschichte und Gründung eines Landes ist vielleicht zuerst kein sehr spannendes Thema, aber wir waren positiv beeindruckt wie Neuseelands Bevölkerung damit umgeht.

Neuseeland ist erst spät von Menschen besiedelt worden, nämlich von den Polynesiern ab etwa 1250 nach Christus. Dies verwundert kaum, wenn man bedenkt mit welchen "einfachen" Booten (Mehrrumpfbooten) und navigatorischen Kenntnissen die Polynesier den Pazifik erkundet haben, ein Gebiet so groß wie ganz Europa. Daraus entwickelte sich mit der Zeit eine eigenständige Kultur, die sich Maori nannten. Die Entdeckung Neuseelands durch den niederländischen Kapitän Abel Tasman um 1642 und spätere Neukontaktaufnahme um 1769 durch den Engländer James Cook und den Franzosen Jean de Surville leitete die europäische Eroberung ein. 1814 wurde in der Bay of Islands die erste Missionsstation gegründet. Um sich gegenseitig anzuerkennen wurde 1840 der Vertrag von Waitangi zwischen den Maori und den Pakeha (von den Maori bezeichnete Weisse bzw. Briten) unterzeichnet. Dieser Vertrag hat einen ähnlichen Stellenwert wie die Verfassung der Vereinigten Staaten, ist allerdings auch noch heute immer noch umstritten aufgrund unterschiederlicher Auslegungen, aber auch ein Symbol der Gemeinsamkeit beider Kulturen im heutigen neuseeländischen Staat. Heute wird dies zusätzlich dokumentiert mit einem 2016 neu eröffnetem Museum auf dem Waitangi Treaty Ground, welches uns sehr gefallen hat. Sehr respektvoll und selbstkritisch werden die beiden Kulturen gegenübergestellt und so eine gemeinsame neuseeländische beschrieben.

Britisches Gouverneurshaus
Marae (Maori-Versammlunghaus)
Neben dem Gouveneurshaus steht ein Maori Versammlungshaus stellvertretend für alle Stämme der Insel Neuseeland.  Die kulturelle Auführung dort fanden wir super! 



Aufgrund dieser gemeinsamen Kultur besitzt Neuseeland zwei Nationalflaggen, die uns bekannte britische Form und die Flagge der vereinigten Maori Stämme Neusselands.


Dieses Foto der Flagge ist in Russel (Bay of Islands) entstanden, einem der ältesten Orte Neuseelands. Der Fahnenmast wurde bis zu fünf mal von dem berühmten Maori Häuptling Honi Heke umgehauen während längerer kriegerischer Konflikte zwischen Maori und den Briten nach der Waitingi Vertragsunterzeichnung. Um so schöner ist es, das heute die Fahne der "Maori Stämme" hier gehisst ist.

Bay of Islands: Die ersten Delphine im Paradies

Mit etwas Verspätung wegen mangelnder Internet-Verbindung im Far North hier der nächste Post:

Zur Bay of Islands muss man nichts schreiben, gucken reicht! Kein Wunder, dass die Engländer hier an Land gegangen sind. Aber davon mehr im nächsten Post. Wer findet unsere ersten Delphine auf den Fotos? Zu unserer Freude sind sie auch gesprungen, aber uns fehlt wohl noch Routine im 'Fotoapparat immer bereit halten'.










Donnerstag, 27. Oktober 2016

Haere mai in Aotearoa - Welcome in New Zealand

Nach 29 Stunden Flug sind wir gestern um 13:45 pünktlich in Aukland gelandet ... endlich!
Passports please! Bio Security Check kein Problem, Kai hatte unsere Wanderschuhe so sauber gemacht, dass es reicht, einen Schuh zu zeigen. "Is the rest cleaned as well? Ok, I believe you, please pass!". Neuseeland sorgt dafür, dass keine fremden Pflanzensamen - oder Krankheiten über verschmutzte Schuhe oder Zelte eingeschleppt werden. 

Wir werden erwartet von Nick und seinem Freund Charles. Charles fährt uns mit dem Auto die 250 km Richtung Pahia, dem Startpunkt unserer Reise. Die Fahrt ist wunderbar, der Ersteindruck von Neuseeland umwerfend. Sattes Grün, überall blüht es, sanfte Hügel, Wälder, die irgendwie anders aussehen als zu Hause ... urwaldartiger. Umwerfend dann der erste Blick auf die 'Bay of Islands', wo unsere Reise beginnt. Wir haben ein Neuseeland-Hightlight an den Anfang gelegt, aber dazu mehr im nächsten Post.

Wir übernachten die erste Nacht im Bed&Breakfast unserer Campervan-Vermieter Nick und Rob. 

Ein wunderbar eingerichtetes Haus mit großer Terasse und tollem Blick auf den Waitangi-River. Heute ist dort viel los, mit uns ist ein weiteres deutsches und ein holländisches Paar im B&B. Zur Begrüßung werden wir alle zum Diner in einem Restaurant am Strand eingeladen, alle sind aufgeregt und glücklich wegen ihrer beginnenden Reise, ein wirklich netter Abend. Dort erzählen Nick und Rob auch ihre Geschichte. Sie sind vor 11 Jahren aus den Niederlanden nach Neuseeland ausgewandert, weil sie noch etwas anderes machen wollten als einfach bis zur Rente weiterarbeiten. Anfangs haben sie in den zur Einwanderung freigegebenen Berufen gearbeitet, mittlerweile besitzen sie 10 Campervans zur Vermietung und eben das tolle B&B. Hört sich irgendwie einfach an ...

Als wir dann endlich ins Bett gehen, haben wir beide den Eindruck, dass es wirklich Zeit wird, mal wieder vernünftig zu schlafen, das haben wir schließlich mehr als 48 Stunden kaum getan.

Heute morgen nach gemütlichem Frühstück zu 8 kriegen wir von Nick unser neues "Zuhause" für die nächsten 6 Wochen ausführlich erklärt und dann schließlich überreicht. Wir sollen den Trinkwasser-Tank weder mit dem Abwasser-Schlauch auffüllen noch versehentlich für den Dieseltank halten ... und ... LINKS fahren. Hört sich alles vernünftig an, gesagt, getan! Wir fahren los, 500m zum nächsten Supermarkt zum Großeinkauf. Das mit dem Linksfahren ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, auch nach weiteren 500m zum Campingplatz in Pahia ist es uns noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Das macht gar nichts, denn wir werden mit diesem Blick auf den Waitangi-River aus dem Fenster belohnt.


Nach dem "Anlegebierchen" und einem ersten Sonnenbad machen wir unseren ersten Track entlang des Flusses durch Farn- und Mangrovenwälder zum  Haruru-Wasserfall. Ein gelungener Auftakt in unseren Augen!




Dienstag, 25. Oktober 2016

A380-Selfie





Sonnen-Untergang über dem indischen Ozean, gleich gehen wir schlafen ... theoretisch ...
Trotzdem freut sich Katrin endlich einmal im Airbus-Flagschiff fliegen zu können, hat sie sich doch geraume Zeit beruflich damit befasst. Aber das ist im Moment eher nebensächlich, wichtiger ist, dass durch das Rumspielen mit der langsamen Internet-Verbindung über den Wolken wieder 45 Minuten vergangen sind auf dem Weg zu unserem kurzen Zwischenstopp in Melbourne und dann unserem Ziel!

Sonntag, 23. Oktober 2016

Gepackt!

Geschafft ... Probepacken erfolgreich abgeschlossen! Kein Millimeter Platz mehr, Handgepäck zu schwer ... wird schon gut gehen. Nun wird nichts mehr angerührt, also das Probepacken flugs umdefiniert zum finalen Packen. Bis auf diese beiden traurigen Bücher haben wir alles dabei: Schlafsäcke, Wanderschuhe, jeder 2 Rucksäcke, Flossen, Taucherbrille, Schnorchel, warme und kalte  Sachen ... und ... 10 kg  Geologiebücher. Ach ja, und natürlich ein paar Reiseführer.

Platz für Mitbringsel? Hhm ... kommt Zeit, kommt Rat ...

Tuhura! Es kann losgehen!


Once were warriors

Gestern Abend haben wir auch die cineastische Vorbereitung unserer Reise abgeschlossen. Kais gute Auswahl der Filme zum Einstimmen auf Neuseeland wartete am Ende mit dem Höhepunkt auf. Aber zu "Once were warriors" weiter unten mehr ... in jedem Fall hat mich der Film auf die Idee für diesen Post gebracht.

Zunächst zurück zum Mainstream. Ich oute uns jetzt ...

Wir mögen "Herr der Ringe" und direkt nach Buchung der Flüge war folgerichtig der erste Teil unseres Mental-auf-Neuseeland-einstimmen-Programms zuerst 3 Teile "Der Hobbit", dann 3 Teile "Herr der Ringe" anzuschauen. Diesmal mit weniger Konzentration auf Orks und Elfen, statt dessen auf Locations und Landschaft drumherum. Auch nicht schlecht.
Um das Geständnis zu komplettieren ... im Reisegepäck befindet sich ein (kleiner!) Location Guide und ein, zwei Abstecher sind in unsere Route eingeplant.



Besonders werden uns aber diese beiden Maori-Filme in Erinnerung bleiben. Gute Filme und neben dem obligatorischen Studium des Maori-Kapitels in den Reiseführern eine eindrückliche Einführung in das Thema "Maori in Neuseeland heute".

Whale Rider erzählt die Geschichte eines Maori-Mädchens und über die Zerrissenheit ihres Stammes zwischen Tradition und dem modernen Neuseeland. Sehr schöner Film!


Etwas weniger für zarte Gemüter, aber umso empfehlenswerter "Once were warriors". Es geht um Gewalttätigkeit in einer Maori-Familie ...  vielschichtig und sozialkritisch dargestellt. Der Film ist älter, von 1994, aber anlässlich des 20.ten Jubiläums 2014 gab es eine remasterte Version mit tollem Zusatzmaterial. Die Familien-Mitglieder (teilweise Kinder im Film) treffen sich nach 20 Jahren zum erstmal wieder, man erfährt was unterschiedliches aus Ihnen geworden ist und wie sie heute über den Film denken. Das darf man sich nicht entgehen lassen!

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Der Countdown läuft ... in 4 Tagen geht's los!

Nun wird es langsam ernst ... am Montagabend, also in 4 Tagen geht es los!

Die fehlende Ausrüstung ist besorgt und wartet mit den neuen Besitzern voller Vorfreude auf ihren Einsatz! Der aufmerksame Leser des ersten Blogeintrags wird ein Utensil sehr vermissen. Richtig ... es gibt nun doch keinen scheußlichen Sonnenhut für Katrin ... trotz intensiver Suche war am Ende das Risiko einfach zu groß, keine brauchbaren Bilder zur Veröffentlichung im Blog zu haben.

Nachdem die Einkaufsliste abgearbeitet ist, kümmern wir uns nun um den Rest der noch reichlich vollen ToDo-Liste. Dort finden sich praktische Dinge wie 'Kühlschrank abtauen' oder 'den Simons unseren Haus- und Autoschlüssel geben' (Vielen, vielen Dank für's Aufpassen!). Aber auch 'Mobile Erstellung Blogeintrag testen', was ich gerade erledige. Gut so, denn die Tücke steckt wie immer im Detail. Handy per WLAN mit dem neuen Fotoapparat verbinden ... Mist, auf welchen Knopf musste man nochmal drücken für die Verbindung? Und dann ... wie lade ich jetzt die Fotos hoch ins Blog ... neeeein! ich will nicht alle 1300 Fotos auf meinem Handy mit Google Fotos synchronisieren. Nach ca. 1,5 Stunden habe ich's geschafft. Das darf noch etwas geschmeidiger werden ... sonst wird's nicht viele bebilderte  Blogeinträge geben.






Heute haben wir auch unsere Topas ins Winterlager gelegt. Im Gegensatz zu allen anderen Jahren diesmal mit Freude. Es macht Spaß zu wissen, dass hier die Blätter gelb und die Temperaturen niedriger werden, wenn man bald in den Frühsommer auf der Südhalbkugel aufbricht.






Besonders viel Spaß macht die Vorbereitung unserer Reiseroute. Vor allem weil uns Neuseeland-kundige Freunde mit Tipps, Erfahrungen und ihren Fotos erst so richtig Lust auf diese Reise gemacht haben! (Danke Gisela und Fiedi, Klaus und Kathrin, Peter!) Bis auf ein paar Details steht unsere Wunschroute ... das einzige, was Katrin noch minimal beunruhigt ist, dass Kai angekündigt hat, an ca. 1000 geologischen Aufschlüssen vorbei fahren zu wollen. Wir werden sehen ... aber vermutlich wird das eine oder andere erstaunliche Stein-Foto hier zu sehen sein. Geologen also aufgepasst ...

Freut Euch mit uns ... ab Montag dann regelmäßig hier!