Donnerstag, 15. Dezember 2016

Aitutaki - Die schönste Insel der Welt


Das Beste am Schluss! Wir sind auf der vorletzten Station unserer langen Reise angekommen, auf dem Atoll Aitutaki. Man sagt über die kleine Insel, sie sei die schönste der Welt. Ob das stimmt wissen wir nicht ... alle Inseln kennen wir nicht ... aber es ist wirklich unfassbar schön hier ... über und unter Wasser!

Das Atoll besteht aus 17 Inseln mit einer Fläche von 18qkm. Rundherum Korallenriff, welches eine 50 qkm große Lagune vor den Wellen des Pazifik schützt.



Der erste Europäer auf Aitutaki war 1789 Captain Bligh. Den kennt jeder ... Captain Bligh war   Kapitän auf der Bounty. 17 Tage nachdem das Schiff Aitutaki verlassen hatte, kam es zur legendären Meuterei auf derselben. Kein Wunder ... hier will man einfach nicht wieder weg!




Auf Aitutaki leben heute 2200 Menschen. Wir bräuchten den Safe in unserem Zimmer nicht benutzen und auch nicht abschließen, auf Aitutaki würde nicht gestohlen. Wir wundern uns, warum der Tourismus noch nicht mit Macht Einzug gehalten hat ... vermutlich liegt es zu weit ab vom Schuss. Wir haben ein kleines Häuschen direkt am Strand. Rechts neben uns haben Fischer ihre Boote. Links hat Sonja ihren Gemüsegarten. Sonja ist eine 70jährige Österreicherin, eine gute Freundin von Pa, der uns aufgetragen hat, sie unbedingt zu besuchen.

Mit Ende 40 hat sie auf Aitutaki bei einem Tagesausflug ihren Traummann kennengelernt und ist hier geblieben ... sie hat in mühevoller Handarbeit einen Gemüsegarten angelegt, er ging mit Touristen fischen. Im gemeinsam betriebenen Café wurden dann der Fang mit frischem Obst und Gemüse aus dem Garten zubereitet. Legendär ist Sonjas Brotbaumfrucht-Lasagne ... wir können den Ruf bestätigen, der ihr voraus eilt! Vor 7 Jahren ist Sonjas Mann gestorben, er liegt wie hier üblich im eigenen Garten begraben ... ist also jeden Tag bei der Arbeit bei ihr. Heute hat das Café nur noch 3mal in der Woche auf, Obst und Gemüse kaufen kann man immer ... und eben ihre Lasagne und den Kokoskuchen. Davon lebt Sonja. Als Hilfe hat sie eine deutsche, junge Frau ... Work&Travel direkt an der Lagune im Garten ... was will man mehr. Das Haus und Grundstück sieht aus, als könne es weitere Hände vertragen ... aber vielleicht täuscht das. Jedenfalls sind Obst und Gemüse wunderbar. Trotzdem wirkt diese Form der Südsee-Romantik hart auf uns ... nicht nur, weil sie auf unsere Grüße von Pa erwidert, dass er und seine polnische Frau die einzigen wirklichen Freunde seien, die sie noch habe. Aber sie wirkt entschlossen und eins mit sich ... wir wünschen ihr im Stillen viel, viel Glück als wir mit vollgepacktem Essenskorb ihren Garten verlassen.

Aber ich bin abgeschweift ... eigentlich sind wir hier, um mit Schnorchel und Flossen die Korallen- und Fischwelt zu bewundern. Und tatsächlich ... es ist wie Schwimmen in einem riesigen Aquarium, so schön hatten wir es uns nicht vorgestellt ... man will überhaupt nicht mehr raus aus dem Wasser ... braucht man auch nicht, die Lagune hat Badewannen-Temperatur.







Wir sind wirklich bezaubert, aber auch das folgende gehört zu Aitutaki und den Cook Islands. Die Korallen sind gefährdet, vor 20 oder 30 Jahren gab es ein Vielfaches an farbigen Korallen, Fischen und Muscheln. Es wird empfohlen, die Lagunenfische nicht zu essen, weil man daran erkranken kann. Die Regierung hat die Fischerei-Rechte für das See-Gebiet der Cook Islands an China und Spanien verkauft. Die machen keine halben Sachen ... man erzählt uns, dass die Aitutaki-Fischer seit 7 Monaten keinen Pazifik-Fisch mehr fangen ... alles ist leergefischt. Wir essen hier also im wesentlichen Hühnchen ...
Die Leute sind stinkesauer auf ihre Regierung, Korruption sei im Spiel. Ein früherer Premierminister ist gerade zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ob das als Abschreckung reicht ...? Es gibt keinerlei Vorschriften für Müllentsorgung oder Abwasser-Aufbereitung für die Bevölkerung. Hotels werden erst jetzt dazu gezwungen ... nach so vielen Jahren Tourismus. Es ist nichtmals verboten, die seltenen Aitutaki-Muscheln zu essen, die roh eine begehrte Delikatesse sind. Die Menschen, die uns das erzählen, leben vom Tourismus und wissen, dass ohne Umdenken die Menschen einen Großteil ihrer Existenz-Grundlage vernichten. Hoffentlich können Sie sich Gehör verschaffen ...

1 Kommentar:

  1. Auch da sein will!
    Habt Ihr überhaupt noch vor, zurück zu kommen? Ich würde mir das an Eurer Stelle überlegen.
    Grüße an Nemo, Doris und die anderen
    von
    Isabelle

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