Donnerstag, 1. Dezember 2016

Blaue Pinguine und Albatrosse in Dunedin

Wir sind in Dunedin und machen diesmal keinen Bogen um das city life. Immerhin ist Dunedin heute die fünft-größte Stadt Neuseelands, früher war es die größte und bedeutendste ... früher war alles besser ... geblieben ist, dass Dunedin die älteste Uni des Landes hat. Die Atmosphäre ist entsprechend studentisch ... nette Läden, Cafés und Kneipen. Frühstück in einem netten Café, Museum of Otago, Shoppen ... Merino-Wolle direkt aus NZ. Am Ende ist es aber doch ein Natur-Ereignis, welches es als  Hightlight des Tages bis in Blog schafft.

Die vorgelagerte Otago-Halbinsel ist Heimat für einige seltene Tierarten und wir brechen Abends auf, um die große Blue Penguin Kolonie zu beobachten. Der Abend startet spektakulär ... Albatrosse fliegen direkt über unsere Köpfe.



Die kleinen Blue Penguins haben im Moment Küken, d.h. ein Elternteil schwimmt tagsüber raus und fischt. Nach Sonnenuntergang kehren die Pinguine heim, um ihre Kleinen zu füttern. Da man die Uhr nach diesem Ritual stellen kann, braucht man sich nur zur richtigen Zeit an die richtige Stelle zu stellen, um das hier zu erleben ...


Es ist 21.15 Uhr und wir sehen die erste kleine Gruppe von Pinguinen im Wasser ... eigentlich sind sie zu früh dran. Die Spielregel besagt, dass sie im Dunkeln an den Strand kommen und zu ihren Nestern watscheln ... schließlich soll der Feind die Lage des Nachwuchses nicht herausfinden können. Vermutlich ist es eine erste, ungeduldige Gruppe von Jugendlichen Pinguinen. Sie müssen das Tarnen noch ein bisschen Üben. 


Mindestens 15 Minuten stehen sie unentschlossen am Strand ... rin in de Kartoffeln, rus us de Kartoffeln ... sie können sich nicht entscheiden, ob es trotz noch vorhandenem Tageslicht in Ordnung ist, aus dem Wasser den Weg ins Nest anzutreten. 


Die Zeit arbeitet für sie ... es wird immer dunkeler, das Fotographieren immer schwieriger. Dann machen sie sich endlich auf den Weg über den Strand in das steil ansteigende Gelände. Dort befinden sich ihre Nester. Direkt daneben unsere Beobachtungsplattform. Aber von uns und den mindestens 50 anderen Schaulustigen lassen sich die putzigen Tierchen gar nicht stören. Glücklicherweise auch nicht vom dezenten Licht, welches ihre Wege beleuchtet, damit wir im Dunkeln das Spektakel genießen können. 

 


Als fast kein Licht mehr da ist, kommen auch die weniger draufgängerischen Tiere. Immer in großen Gruppen. Plötzlich sind die Punguin-Autobahnen vor uns voll mit Leben. Im Eiltempo hasten die Tiere ihren Nestern entgegen. 
[Ihr müsst entschuldigen, dass die Bilder nicht scharf sind. Im fast Stockdunkeln flitzende Pinguine zu fotographieten, ist eine Herausforderung ... das sind die besten Resultate! ;-) ]


Teilweise ist es so voll, dass sich Pinguin-Staus vor den Höhleneingängen bilden. 


Dort angekommen, bricht jeweils lautstarkes Freudengefiepe der hungrigen Kleinen aus. Das können wir nicht sehen, aber hören. Ein Spektakel neben uns, unter uns und über uns... der eben noch vollkommen unauffällige Hang ist offensichtlich durchlöchert mit Pinguin-Höhlen. Wir erfahren, dass die beschützte Kolonie mittlerweile auf 500 Tiere angewachsen ist. Als wir um 22 Uhr durchgefroren  unseren Beobachtungsposten verlassen, haben wir mindestens 200 Pinguine bei ihrer Heimkehr beobachtet ... morgen früh brechen sie dann wieder auf, um pünktlich nach Sonnenuntergang mit neuem Futter zu ihren Kindern zurück zu kehren. 





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