Zunächst fällt mal auf, dass es sich in beiden Fällen um große Steinkugeln handelt. Das Stein-Marketing ist aber grundverschieden. Hat uns im Norden eins von Kais Geologie-Büchern darauf aufmerksam gemacht, dieses Phänomen zu besuchen, gehört es auf der Südinsel zu den touristischen Must-Dos. Auf der Nordinsel war der Spot kaum zu finden, auf der Südinsel Kilometer vorher Hinweisschilder ... dann Parkplatz, Café, Andenkenladen und Aussichtsplattform. Das passt zu unserem Eindruck, dass der Süden in Summe gewiefter ist, die Touristen anzuziehen ... vielleicht, weil es sonst ausser Schafen und Rindern nicht so wahnsinnig viel anderes gibt.
Hier nun die optischen Eindrücke, welche findet ihr schöner?
Bleibt nun nur noch, die Erklärung des geologischen Phänomens zu diskutieren. Kai hat Bücher über Bücher gewälzt. Zunächst ein paar Zahlen: die Boulder sind 60 Mio Jahre alt. So ein Boulder mit 3 m Durchmesser wiegt 7 Tonnen. Um eine Kugel mit 2 m Durchmesser entstehen zu lassen, brauchte die Natur 4-5,5 Millionen Jahre ... nicht schlecht, oder? Soweit ist's noch einfach ... jetzt wird's kompliziert.
Die Boulder sind sogenannte Konkretionen. Sie entstehen nur in tonigen Ablagerungen, die durch geologische Prozesse abgesenkt und damit Druck ausgesetzt werden. Aus den tonigen Ablagerungen werden erstmal Tonsteine, aber noch keine Kugeln. Unter ganz bestimmten chemischen Konditionen, die tatsächlich noch nicht letztlich erforscht sind, kristallisieren Calcium und Carbonat-Ionen um einen Kern in dieser exakt runden Form. Und zum Schluss muss die Natur noch so nett sein, die hübschen Kugeln auch noch wieder an die Erdoberfläche zu befördern. Kein Wunder also, dass es weltweit nur sehr wenige Stellen gibt, wo man solche Boulder sehen kann. Aber ganz schön kompliziert, oder?
Wir finden am Ende die Erklärung der Maoris einfach und zündend. Die Kugeln sind die Inhalte von Essenskörben, die im Araiteuru Kanu transportiert wurden. Mit diesem kam in grauer Vorzeit der Stamm der Ngai Tahu auf die Südinsel. Das Kanu kam in einen Sturm und verlor seine Essenskörbe, die Inhalte wurden zu Stein. Jetzt wisst ihr Bescheid ...
Also ich finde vor allem die Geschichten am schönsten! Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe macht, sie für uns herauszufinden und aufzuschreiben.
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