Samstag, 17. Dezember 2016

Die TänzerInnen von Aitutaki

Die Menschen in der Südsee tanzen gerne. Und die besten Tänzerinnen kommen von Aitutaki. Als wir noch überlegen, uns einer für Touristen organisierten Tanzvorführung in einem Hotel anzuschließen, erfahren wir, dass Aitutaki-Tag ist ... es gibt ein einwöchiges Fest "Christmas in the Parc". So ein Glück: Am ersten Abend treten die Tanzgruppen der Dörfer auf Aitutaki auf!

Der "Parc" ist eine große Wiese im Hauptdorf Arutanga. Es sind Zeltdächer für die Tanzgruppen und die Zuschauer aufgebaut. 4 Reihen Stühle, die ersten drei für die Sponsoren. Wir setzen uns also brav in die vierte Reihe. Langsam füllen sich die Reihen, insbesondere sieht man Unmengen von bereits kostümierten Tänzern und Sängern. Wir beginnen uns zu fragen, ob außer uns überhaupt noch unbeteiligte Zuschauer kommen werden ... entweder man tanzt oder man sponsert. So viele Menschen gibt es auf Aitutaki doch gar nicht ... ein paar werden es dann doch.

Es gibt 8 "Dörfer" auf der Insel, jedes hat eine Tanzgruppe. Drei davon treten heute Abend auf bei der Verabstaltung. Die anderen haben nicht genug Zeit gehabt zum Üben, schließlich ist es kurz vor Weihnachten und jede Menge Verwandte kommen für's Fest nach Hause. Über Weihnachten verdreifacht sich die Bevölkerung auf Aitutaki. Wir sehen die ganze Zeit immer wieder Pickups oder Mofas Richtung Flughafen fahren und mit Begrüssungsgirlanden-geschmückten Neuankömmlingen wieder zurück fahren. Die Versorgung der Besucher und der Familie hat erste Priorität.

Es geht los ... lange Begrüßungsrede auf Maori, wir verstehen nur die 5-fache Verlesung der Sponsoren für die Veranstaltung. Wirkt gar nicht so anders als die Eröffnung eines Schützenfestes irgendwo in Deutschland. Netterweise sagt man uns und den 5 anderen anwesenden Touristen auf Englisch hallo und wünscht uns viel Spaß. Wir denken, nun geht es aber endlich los. Falsch ... jetzt wird mit viel Respekt der Pfarrer begrüßt, der eine Predigt hält. Amen ist ja international, das verstehen wir.

Nun geht es los. Jede Gruppe singt in einer ersten Runde ein Lied.




Kein schlechter Anfang finden wir. Aber so richtig toll wird es im nächsten Durchgang, als es ans Tanzen geht.
[Bitte nicht wundern, wenn die Darbietungen mittendrin anfangen und aufhören. Ich habe für den Live-Eindruck mit Bordmitteln ein passendes Stück herausgeschnitten ... nicht jeder zu Hause wird die Muße haben, sich Südsee-Tänze in epischer Breite anzusehen. ;-)]




Wir sind begeistert und beeindruckt. Alles Laien, alles Hobby.

Dann ist das Fest zu Ende, der Pfarrer hat wieder einen Auftritt. Abschiedsgebet. Der Sprecher sagt Tschüss und alle brechen brav auf und fahren nach Hause. Was dort passiert wissen wir nicht. Anders als bei einem deutschen Schützenfest wird aber in der Öffentlichkeit kein Schluck Alkohol getrunken. Alles gesittet, alles ordentlich ... der Pfarrer hat seine Schäfchen im Griff. Wir waren so schlau, zu Hause eine Flasche Wein kalt zu stellen und können damit den Abend mit deutschen Gewohnheiten ausklingen lassen.



1 Kommentar:

  1. Das ist ja wirklich nett. Vielen Dank für die Filmchen. Ein Bericht hätte das nicht wiedergeben können.
    Was für tolle Eindrücke!
    ❤-liche Grüße
    Isabelle

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