Dann entdecken wir, dass die Tour auch mit dem Fahrrad denkbar ist ... warum nicht, dass ist doch mal was anderes! Es sei auch gar nicht sooo bergig. Naja ... die Berge sind machbar, finden wir am Ende des Tages. Allerdings hätte der Reiseführer den Gegenwind durchaus erwähnen können.
Also flugs am nächsten Morgen zwei Räder gemietet. Schon die Überfahrt mit der kleinen Fähre über den Whitianga Harbour ist spaßig. Hahei Beach ist einer der Top-Strandorte Neuseelands, wir stellen uns das irgendwie wie Sylt oder Kühlungsborn vor. Nichts von dem ... alles ziemlich beschaulich. Eine Bucht mit Ferienhäusern, die meisten eher bescheiden ... einige offensichtlich wohlhabend in die besseren Lagen gebaut. Zwei, drei Cafes, ein Strand-Krempel- und Souvenierladen ... that's it! Irgendwie schön ... irgendwie typisch Neuseeland.
Wir strampeln hoch zum Ausgangspunkt des kurzen Spazierweges zur Cathedral Cove ... vielleicht hätten wir doch mit dem Camper fahren sollen, wie all die anderen, die an uns vorbeiziehen. Oben angekommen sehen wir, dass sich das Radeln gelohnt hat ... keine Parkplätze mehr ... tja ...
Auf dem Weg zur Cove merken wir, wie viele Menschen sich für Neuseeland interessieren. Irgendwie ist das enorm, wie einig sich Menschen aus der ganzen Welt sein können ... wir hören Chinesen, Japaner, Russen, Amerikaner, Briten, sicher auch Neuseeländer, Franzosen, Deutsche und, und, und ... man spaziert 30 Minuten zu einem Loch im Fels, macht Fotos von der Liebsten und marschiert wieder zurück! Wenn diese Einigkeit nur öfter bestünde in dieser Welt!
Und das ist unser gemeinsames Ziel.
Und der gehört auch noch zum cathedrahlen Ensemble ....
Wir radeln weiter zum Hotwater Beach und kommen pünktlich zwei Stunden vor Niedrigwasser (dem Tiefstand des Wassers bei Ebbe) an. Am Strand von Hot Water Beach gibt es für uns die ersten Vorzeichen des überaus aktiven Vulkanismus aud Neuseeland. An einigen Stellen am Strand tritt heißes Wasser an die Oberfläche, man kann sich ein Loch buddeln und schon hat man seinen eigenen Hot Pool ... bis die kommende Flut dem Ganzen wieder ein Ende setzt. Aber wo sind diese sagenumwobenen Heiß-Wasser-Quellen? Bestimmt da, wo der große Menschenauflauf ist!
Wir sind doch schon zu spät. Es haben sich bereits internationale Wasser-Digger-Gemeinschaften gebildet und die lohnenswerten Claims sind abgesteckt. Viele Mit-Digger sind hervorragend ausgerüstet, Badesachen an und Schaufeln in den Händen ... wir sind klar im Nachteil und wenden uns zum zweiten Mal an diesem Tag der Beobachtung der internationalen, touristischen Völkerverständigung zu ...
Und dann entdecken wir doch noch einen unbesetztes Heiz-Wasser-Claim. Wenn man den Fuß 15 cm in den Sand steckt, kriegt man Brandblasen. Kai fängt mit Bordmitteln sofort an zu buddeln. Es dauert ca 5 Sekunden bis mehrere schaufelbewaffnete Konkurrenten den neuen Claim entdecken, untereinander verhandeln und dann gemeinsam Besitz ergreifen von unserer Stelle. Wir geben uns geschlagen, der dampfende Sand hat uns beeindruckt und mehr wollten wir hier eigentlich gar nicht ... tolle Sache so ein Hot Water Beach!
Gott sei dank hat Obelix den Reiseführer nicht gelesen, sonst würde wohl der Hinkelstein da nicht mehr stehen. :-)
AntwortenLöschenDie Minigeysire sind ja wohl voll beeindruckend! Da würde ich mich doch glatt den ganzen Tag reinlegen.
Das mit den Geysiren und heißen Pools wird noch viel besser werden ... stay tuned! ;-)
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