Bitte nicht wundern, die Fotos haben wir nicht selber gemacht und die Fotobedingungen waren diffizil. Einige Bilder sind unscharf ... einen guten Eindruck von den Geschehnissen geben sie trotzdem. Und mit dieser Einleitung geht es auch schon los in die Höhlen von Waitomo:
Das Gebiet rund um Waitomo ist ein großes Karstgebiet und deshalb durchzogen mit über 50km unterirdischen Höhlen. Hier kann man besonders gut die neuseeländischen Glowworms beobachten. Wir haben uns für einen Besuch der Ruakuri Cave entschieden. Problem: Sie ist eng und verwinkelt und fast überall von Wasser durchflossen. Um sie zu sehen, muss man sich einer professionellen Höhlenexpedition anschließen! Das hört sich nach einem Abenteuer an, finden wir!
Das Abenteuer fängt bei Katrin bereits in der Umkleidekabine an. Der ausgehändigte Eiswasser-Neonpren-Anzug kommt ihr 2 Nummern zu klein vor. Nur mit Hilfe ihrer Mitforscherinnen kann sie sich mühsam hineinzwängen. Hhm ... vorteilhaft sieht das nun vermutlich nicht aus. Zumal sie sich überreden ließ, unter dem Neonpren noch ein dickes und viel zu großes Sweatshirt anzuziehen, welches nun zu den ohnehin vorhandenen Ringen weitere hinzu fügt. Zum Glück gibt es keine Spiegel! Egal ... los geht's ... auf ins Abenteuer! Unsere Expeditionsgruppe ist bereit, warm gekleidet, mit Helmen und Stirnlampen ausgestattet.
Dann steigen wir ab in die Tiefen der Ruakuri-Höhle und beginnen unsere Expedition.
Die erste Aufgabe besteht darin, zwischen Stalaktiten und Stalagmiten hindurch einen Gang zu durchklettern in das Innere der Höhle. Dann das erste Wasser, erst bis zum Knöchel, dann bis zum Knie. Als es zu tief zum Waten wird, legen wir uns bäuchlings auf unsere mitgebrachten Schwimmhilfen, der Sog des Wassers zieht uns vorwärts ... immer tiefer in die Höhle hinein. Vorsicht ... nicht zu schnell werden, dort vorne ist ein Wasserfall ... Alle Expeditionsteilnehmer können sich rechtzeitig an den Felsen festhalten. Dann geht es rückwärts im erlernten "Popo-in-den-Reifen-geklemmt-Sprung" den zwei Meter hoher Wasserfall hinunter.
Wir sind in einem großen unterirdischen Fluss gelandet, der gemächlich seine unterirdischen Bahnen zieht. Wir bilden eine schwimmende Kette, damit keiner versehentlich in der Dunkelheit in einen der vielen Nebengänge auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Wir schalten unsere Stirnlampen aus, denn zum ersten Mal ist über uns das Ziel unserer Expedition zu sehen. Glowworms!!! Ihr zartblaues Licht funkelt über uns.
Dann gilt es, die herausforderndste Passage der Höhle zu bewältigen. Wir müssen uns durch eine gerade mannsgrosse Spalte zwängen, durch die das Wasser mit großer Kraft rauscht.
Wir gelangen so in eine riesige Halle. Wir schalten unsere Lampen ab. Die Höhle ist in ein zartes blaues Licht getaucht ... die Decke ist voll mit Glowworms. Bezaubernd! Seht ihr sie oben im Bild?
Aber wer oder was sind diese leuchtenden Wesen?
Die weiblichen Larven einer einheimischen Mückenart spinnt bis zu 15 cm lange, klebrige Fäden. Um ihre Fressopfer anzuziehen leuchtet sie blau-grün in der Dunkelheit. Angelockte Insekten verfangen sich in den Fäden und werden verspeisst. Wenn Abertausende von Glowworms dies gleichzeitig tun wie in unserer Ruakeri-Höhle, dann ist dies ein atemberaubend schöner Anblick, für den es sich lohnt zum Höhlenforscher zu werden.
Begeisterung hin oder her ... irgendwann wird es Dich mächtig kalt im Eiswasser und ich denke, wir waren nicht die einzigen Expeditionsteilnehmer, die sich bei diesem Anblick von Sonnenlicht gefreut haben ...
:-)))
Bewunderung ... das hätte ich mich nicht getraut
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